Zwischenseminar



Mittwoch, der 03. Januar 2018 bis Montag, der 08. Januar 2018


Tag 1 ~ Anreise

Als ich Mittags in den Flieger stieg, wusste ich nicht so recht, was mich in Buenos Aires erwarten würde. Aber irgendwie freute ich mich auf all die anderen, die ich nun so lange nicht gesehen hatte.


Ich verließ ein verregnetes, kaltes und windiges Bariloche und kam zwei Stunden später bei Sonnenschein und 30° in Buenos Aires an. 


Hanna aus Villa La Angostura hatte ich schon in Bariloche getroffen und zusammen hatten wir beschlossen in Buenos Aires aufeinander zu warten und uns ein Taxi zu teilen. So machten wir es dann auch. 

Die Taxifahrt war schon ein kleines Erlebnis. Der Taxifahrer stellte Unmengen an Fragen und wollte unter anderem wissen, ob Hanna und ich einen Freund hatten. Als wir die Frage beide verneinten, war er fassungslos. Er konnte es einfach nicht begreifen, wie wir beide so eine lange Zeit ohne Kuscheln und Küssen und alles was noch dazugehört, klarkommen konnten. Wir beide lachten darüber und konnten fast nicht mehr aufhören zu lachen, weil es irgendwie so lustig war mit dem Fahrer zu reden.

Er setzte uns vor dem Hotel ”BAUEN Suite“ ab und wir gingen das letzte Stück zu unserem Hotel ”BAUEN“, das direkt um die Ecke lag. 


In der Lobby angekommen begrüßten wir uns alle sehr herzlich und voll Glück uns wiederzusehen. Wir schlossen uns in die Arme und tauschten uns kurz aus, bevor das Seminar begann. 


Der Raum, in dem wir uns trafen lag im zweiten Stock und war sehr hübsch. Es war ein Saal mit einem Holzboden und großen Fenstern und Spiegeln. Draußen war eine Terrasse und ein Pool ohne Wasser. 

Wir saßen zuerst in einem Stuhlkreis und berichteten alle nacheinander von unserem goldenen Moment in den bisherigen Monaten in unserer Einsatzstelle. 

Ich erzählte davon, wie ich am ersten Tag in der Runde gestanden hatte und die Schulgemeinschaft das Lied ”Sueño dorado“ sang. Wir standen in einer Bergkulisse und ich war sehr gerührt. Dieser Moment viel mir im Stuhlkreis als erstes wieder ein. Auch die anderen erzählten von ihren goldenen Momenten und ich fand die Geschichten alle auf ihre Art schön.

Anschließend wurden die Themen des Seminars besprochen und dann aßen wir unser Abendessen. Hier ging das große Erzählen weiter. Jeder hatte so viel zu erzählen und alles war so spannend zu hören. Das sollte noch die nächsten Tage so weitergehen. 


Um 19:00 Uhr begann unsere erste Tanzstunde mit Victoria und Mario. Die nächsten Tage würden wir immer Tanzunterricht haben. Wir würden aus der Folklore (Volkstanz) vier Tänze erlernen. 

An diesem Abend begannen wir erst mit Rhythmen und gingen langsam ins Tanzen über, was ich super gut gemacht fand, da sich so keiner unwohl fühlen brauchte. Es machte wahnsinnig Spaß, wahrscheinlich auch deswegen, weil unsere Tanzlehrer eine solche Energie ausstrahlten und selbst so viel Spaß zu haben schienen wie wir. Es war einfach toll!

Ein einziges Problem war, dass es verdammt warm war und wir alle ziemlich ins Schwitzen gerieten. 

Was mich total begeisterte, dass alle so gut mitmachten. Keiner fand es irgendwie komisch zu tanzen, alle hatten ihren Spaß und versuchten ihr Bestes. Das hätte in meiner Schulzeit glaube ich nur halb so gut funktioniert. 


Tag 2 ~ Vortrag einer Indigenen des Volkes ”Quechua“


Am Morgen versammelten wir uns wieder im Saal und schauten gebannt zu wie die Frau des indigenen Volkes der Quechua (ich habe ihren Namen leider vergessen) all ihre Dinge in der Mitte unseres Stuhlkreises ausbreitete. Sie erklärte, dass sie all die Dinge der Sonne nach an einen Ort legte. Da die Sonne zu diesem Zeitpunkt im Zenit stand, legte sie die Dinge ins Zentrum. Wäre die Sonne weiter im Osten oder Westen gewesen, hätte sie die Habseligkeiten weiter an den Rand unseres Kreises verlagert. Der Vortrag dauerte zwei Stunden und war super interessant. Klar konnte sie ihre Kultur nicht in zwei Stunden erklären, aber ich denke, dass wir alle einen sehr guten Eindruck erhalten haben. Sie sagte, dass ihre Kultur sehr mit der Erde verbunden ist und dass eben jene durch all die Unterdrückung die Verbindung zur Erde immer mehr verliert. Sie erklärte, dass der christliche Glauben immer gen Himmel geht und ihr Volk, dass immer mehr in großen Städten heute wohnt, sich diesem Glauben angepasst hat. Ich fand das sehr bemerkenswert und irgendwie gingen mir in diesem Moment einige Lichter auf. Das machte alles so viel Sinn, was sie erzählte. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich gut mit dieser Kultur identifizieren konnte. Sie erklärte, dass in ihrer Kultur der Himmel, die Erde und das Leben dazwischen gleichwertig ist. 

Sie sagte, dass in der Kultur der Quechua Raum und Zeit das Gleiche ist... dass die Identität nie ausstirbt... dass, wenn einer spricht, alle im Volk mitsprechen. 

Während sie all das und noch vieles mehr erklärte ging sie immer gegen den Uhrzeigersinn im Kreis. Mir war das gar nicht aufgefallen, doch als sie erklärte, warum sie das tat, fand ich auch das irgendwie fast magisch. Sie sagte, dass sie gegen den Uhrzeigersinn läuft, da auf der Südhalbkugel alles in diese Richtung läuft. Das Wasser fließt linksherum ab, die Sonne wandert von rechts nach links und auch die Winde werden nach links abgetrieben. Würde sie andersherum laufen, würde sie gegen die natürliche Bewegung laufen. Sie sagte auch, dass sie auf der Nordhalbkugel andersherum laufen würde, da dort die natürliche Bewegung mit dem Uhrzeigersinn geht. 

Sie erzählte auch von der Anpassung ihrer Kultur an die europäisch geprägte Bevölkerung. Sie hatte Puppen mitgebracht, die immer geschminkter hergestellt wurden und immer kürzere Röcke trugen. 

Weitere Dinge, die sie mitgebracht hatte, waren eine Trommel, Federn, eine heilige Wurzel und viele weitere Erzählungen, die die Länge dieses Eintrags schlichtweg zu lang werden lassen würde.

Am Ende stellten wir viele Fragen. Ich werde diese Begegnung für immer in meinem Gedächtnis behalten und vielleicht noch meinen Kindern davon erzählen.


Am Nachmittag besprachen wir in kleineren Gruppen wie es uns in unserer Einsatzstelle ergeht und auch wie wir im Sozialen klarkommen und wie es mit unserer Familie und unseren Freunden ist. Ich konnte sagen, dass sich bei mir alle drei Bereiche sehr positiv entwickelt hatten. Das war nicht bei jedem so leider. Ein paar hatten ihr Jahr abgebrochen o.ä. So etwas ist echt schade, aber wenn es keinen anderen Ausweg gibt, dann bleibt wohl nur die Rückkehr nach Deutschland. Ich kann es mir gerade gar nicht vorstellen wieder in Deutschland zu sein. In einem halben Jahr sicherlich, aber jetzt? Ich stelle immer mehr fest, was für wertvolle Erfahrungen man hier sammelt und wie sie einen bereichern.


Tag 3 ~ Die Geschichte des Hotel ”Bauen“ und ein Gespräch mit zwei Journalisten der Zeitung ”Cítrica“


Der Tag begann mit der Geschichte des Hotel ”Bauen". 


Als Argentinien in der Krise steckte, wurde es auch für den Betreiber des Hotels immer enger. Er schmiss Mitarbeiter raus und die Übrigen mussten für gleichen Lohn das doppelte arbeiten. Da hohe Arbeitslosigkeit herrschte, hatten sie keine andere Wahl als weiter zu arbeiten. Als ein weiteres Mal Mitarbeitern gekündigt wurde, musste das Hotel 2001 schließen. Es gab nie eine Abfindung.

2001 gab es zudem ein neues Gesetz wonach die Bürger des Landes keinen Zugriff mehr auf ihr eigenes Konto hatten. 

Es kam heraus, dass der Chef des Hotels selbst korrupt ist, da er 1982 das Hotel unter einem Kredit der Diktatur erbaut hat und das Geld aus Spekulationen stammte. Der Kredit selbst wurde nie zurückgezahlt. 

Im weiteren Verlauf baute der Besitzer das Hotel ”BAUEN Suite“. Es gab eine Verbindung zum Hotel ”Bauen“, ein Tunnel, wodurch der Eigentümer alle wertvollen Gegenstände ins BAUEN Suite schaffte. 

Die ehemaligen Arbeiter hatten inzwischen beschlossen auf eigenem Wege zurück ins Hotel Bauen zu gelangen. Es gab keine Chancen weiter zu verhandeln, da nun keine Wertgegenstände mehr im Hotel BAUEN waren. 

Ein paar der ehemaligen Arbeiter zogen zurück ins Hotel und nahmen ihre Familien mit. Das war zwar illegal, doch die Polizei machte nichts, da nunmal ganze Familien im Eingangsbereich dort lebten. Sie bekamen von Nachbarn Nahrungsmittel, sodass sie überleben konnten. Langsam begannen sie das Hotel zu reinigen. Bis 2007 lebten sie dort (vier Jahre insgesamt). Sie waren Arbeiter ohne politische Orientierung. Sie hatten den Salon, der, in dem unser Seminar stattfand, hergerichtet und Organisationen für Treffen eingeladen. Im Gegenzug bekamen sie z. B. Malerarbeiten, Stühle etc.

Sie betrieben Tauschhandel, da sie kein Geld besaßen.

2005 bildete sich eine Gruppe von 60 Personen, die das Ganze voranbringen wollte. Anfangs waren die Versammlungen wohl sehr chaotisch, doch die Kooperative lernte mit der Zeit, was Arbeit bedeutete.

Aus Venezuela kamen die ersten Gäste. Sie bezahlten schon zwei Monate zuvor, damit von dem Geld Zimmer für sie hergerichtet werden konnten. Inzwischen gibt es 80 Zimmer.


Insgesamt gab es drei Räumungsversuche der Polizei, die alle auf Grund von Demonstrationen gescheitert sind. Vor einem Jahr nun hat das Parlament beschlossen, dass die Kooperative legal ist. Besonders ist, dass noch heute immer wieder die Arbeitsfelder getauscht werden. So ist zum Beispiel die ehemalige Putzfrau gerade die Präsidentin der Kooperative. 


Das Hotel ist heute noch besetzt und kann jederzeit von der Regierung geräumt werden.


Was bedeutet eigentlich BAUEN?


Buenos Aires Una Empresa Nacional!


Für mich war das Hotel besonders. Zum Beispiel gibt es den fünften Stock, der damals abgebrannt ist. Er sieht noch genauso aus, wie nach dem Brand, da er so gelassen wurde - als Erinnerung.

Auch die obersten Stockwerke sehen verwahrlost aus. Es stehen verstaubte Möbel dort, die keiner benutzt. Und trotzdem läuft das Hotel weiter. 

Es werden Tshirts verkauft, die den Aufdruck des Hotel Bauen tragen. Der Erlös geht an die Kooperative. Wir alle haben uns so ein Tshirt gekauft, um diese Kooperative zu unterstützen. 


Die ”Cítrica“


Die Begegnung mit den beiden Journalisten der Cítrica war auf eine Art und Weise sehr beeindruckend für mich. 


2010 schloss die Zeitung. Vor fünf Monaten nahm die Zeitung ihre Arbeit wieder auf. In den Räumlichkeiten des Hotel BAUEN. Von 2010 bis 2017 fand ein Prozess statt. Es war eine schwierige Zeit für die Zeitung, doch gleichzeitig die Bestätigung, dass sie eine Zeitung bleiben wollen. Das Grundrecht der Nation sei schließlich die Presse. 


Cítrica sind runter nach El Bolsón gefahren, um das Verschwinden des Santiago Maldonado, einem Menschenrechtsaktivisten, der sich für die Mapuche einsetzte und kurz vor meiner Ankunft in Argentinien verschwunden und später tot aufgefunden wurde, aufzudecken und darüber zu berichten. 

Sie sagen, dass sie an den Ort des Geschehens fahren, um authentisch darüber berichten zu können, obwohl sie selbst kaum Geld haben, da sie kaum Werbeverträge abgeschlossen haben. 


Der eine erzählte von der Demonstration in Buenos Aires Mitte Dezember wo Menschen wegen des Falls von Santiago Maldonado demonstrierten. Er selbst stand zwischen Polizei und Demonstranten. Er wurde oft von Gummigeschossen der Polizei getroffen. Er berichtete wie er das Gesicht des Polizisten, der auf ihn schoss, durch seine Kamera festhielt. Das schlimmste, sagte er, sei der Spaß in den Augen des Polizisten gewesen.


Cítrica bekommen immer mehr Anrufe von weiteren indigenen Völkern im Norden Argentiniens. Sie sagten: „Wir sind mitten in einem Prozess, der noch schlimmer enden wird.“


Immer mehr Menschen glauben den großen Medien und denken es sei richtig die Mapuche und andere indigene Völker zu unterdrücken.

Das Problem ist, dass der Staat nicht kontrolliert wird, wodurch er praktisch machen kann was er will.


Cítrica selbst beschreibt sich als legitim.



Meine Mittagspause verbrachte ich heute in einem ehemaligen Theater, das zu einem Buchladen umgebaut worden war. Es war prunkvoll und wunderschön. Auf der ehemaligen Bühne stand nun ein Café.


Den Abend verbrachten wir in einer kleineren Gruppe im Park. Das fand ich sehr schön.


Tag 4 ~ Die ”Peña“


Der Morgen begann mit zwei intensiven Tanzstunden. Wir lernten die letzten Tänze und hatten wieder einmal richtig Spaß. Am Abend würden wir auf eine Peña fahren. Ein Fest, wo man bei Livemusik Folklore tanzt. 


Nachmittags besprachen wir in kleinen Gruppen noch weitere Themen und in unserer großen Runde wurden nochmal die Themen Gesundheit, das abschließende Zeugnis und weiteres besprochen. 


Nach dem Abendessen gingen wir als ganze Gruppe hinüber zur Bushaltestelle und warteten und warteten und warteten. Als der Bus nach eineinhalb Stunden doch noch kam, stiegen wir freudig ein, gespannt auf das, was uns erwarten würde. Die Busfahrt war irgendwie besonders cool. Wir fingen an zu singen und hatten richtig Spaß. Die Leute um uns herum scheinbar auch. Wir sangen richtig gut und in einem durch. Wir sangen mehrstimmig und im Kanon und waren alle irgendwie glücklich :)

Die Peña fand auf einem Schulhof etwas mehr am Rand der Stadt statt. 

Den ersten Tanz schauten wir uns noch alle an, als beim zweiten Lied Chacarera angesagt wurde, konnte uns keiner mehr auf den Stühlen halten und wir standen alle gleichzeitig auf der Tanzfläche. Es machte richtig Spaß das gerade erlernte gleich ausprobieren zu können und man konnte auch die anderen Paare beobachten, die schon viel mehr Routine besaßen. 


Um 6:00 Uhr morgens bei Sonnenaufgang kamen wir alle wieder im Hotel an. Müde aber glücklich. 


Tag 5 ~ Wirtschaft und Politik


Nachmittags sprachen wir mit Andreas über die Wirtschaft und die Politik Argentiniens. Insgesamt wirkt die Lage gerade sehr perspektivlos, vor allem durch die Korruption. 

Voraussichtlich wird es Ende des Sommers mehr Demonstrationen geben. Das weiß auch die Polizei, die gerade 18 Mio. Gummischusswaffen gekauft hat. 

Präsident Macri unterschreibt zur Zeit sämtliche Dekrete, die in Kraft treten. Er nutzt den Sommer, wo viele Argentinier außerhalb der Stadt sind und nicht demonstrieren.


Später haben wir noch die Verlängerung der Visa besprochen und viele weitere Fragen zur wirtschaftlichen Lage geklärt.


Abends sind wir in einen nahegelegenen Park gegangen und haben zu zweit spazieren gehend uns ausgetauscht, was wir im kommenden halben Jahr noch machen möchten. 

Anschließend aßen wir alle Eis, bis der Park abgeschlossen wurde und wir schnell gehen mussten.


Bis spät in die Nacht spielten wir noch ein Spiel, das „Werwolf“ heißt. Es war eine Art Rollenspiel und echt cool. 


Tag 6 ~ Abschied, das La Boca-Viertel und eine Nacht auf der Dachterrasse mitten in Buenos Aires


Nach dem Frühstück machten wir eine Feedback-Runde über das Seminar und unseren jeweiligen guten Moment. Ich erzählte davon, wie sehr mir das Gespräch mit den Journalisten gefallen und geholfen hatte, den Fall Maldonados besser zu verstehen. 

Im Prinzip wurde jedes Thema das wir behandelt hatten aufgezählt. Das stimmte auch, denn auch ich kann sagen, dass ich das Seminar von vorne bis hinten unfassbar gut gemacht fand. Alle Themen hatten einem auf ihre Art weitergeholfen, das Land und die Kultur besser zu verstehen. 

Anschließend bekamen wir das Feedback von unseren drei Teamern Viola, Georg und Andreas. Die drei konnten nicht aufhören uns zu loben und konnten kaum fassen, was wir für eine „krasse“ Gruppendynamik geschaffen hatten. Wir freuten uns alle über das Feedback und ich glaube, dass jeder ein bisschen stolz darauf war.

Die Gruppe ist wirklich der Hammer und es gab den Vorschlag, dass wir in Deutschland so etwas wie ein Klassentreffen weiterführen werden. Das würde ich richtig gut finden!


Nach dem ich mich von einigen verabschiedet hatte, ging ich mit einem anderen Teil der Gruppe in das Viertel ”La Boca“. Es war wunderschön dort und voller Touristen.


Danach sind wir zum Naturreservat gefahren, das leider geschlossen hatte. Trotzdem konnte man einige Tiere beobachten. Ich sah zwei grüne Papageien, Reiher und viele weitere unbekannte Vögel. Hinter uns ragten riesige Hochhäuser in die Luft. Dazwischen wir. Es wirkte regelrecht abstrakt. 


Den Abend verbrachten wir bei Sarahs Gastfamilie. Die war zur Zeit im Urlaub, sodass wir in Ruhe kochen und es uns auf der Dachterrasse gemütlich machen konnten. Wir aßen Reis mit Gemüse und tranken kalten Mate mit Saft und Wein. Wir sangen Lieder, unterhielten uns und spielten ein Spiel miteinander. 


Wir schliefen diese Nacht draußen unter einem klaren Sternenhimmel. 


Tag 7 ~ Eine Stadt voller Gegensätze und eine neue Reise


An diesem Morgen, es war der 9. Januar 2018, stand ich verschlafen auf. Ich frühstückte und fuhr zusammen mit David, den ich später in Chile treffen würde, zum Flughafen. Wir unterhielten uns dort bis ich durch die Sicherheitskontrolle ging. Als das Flugzeug langsam abhob, konnte ich Buenos Aires von oben betrachten. Wie riesig diese Stadt doch ist, selbst aus der Luft konnte man sie kaum überblicken. 

Ich dachte zurück an das Seminar und die tollen Leute, die ich erst in Deutschland wieder sehen würde. 

Das Seminar hatte alle irgendwie positiv beeinflusst und einem andere Facetten gezeigt. 

Ich verließ eine Stadt, die für mich voller Gegensätze war. Wo vor mächtigen Häusern ganze Familien auf der Straße lebten, Hochhäuser vor einem Naturreservat aufragten und das bunteste Viertel voller Gefahren lauerte. Ich hatte das Gefühl, diese Stadt nicht greifen zu können. Und doch überwogen in diesem Moment die schönen Momente, die nun zu Erinnerungen werden würden. 

Mir rollte eine Träne über die Wange und gleichzeitig freute ich mich wieder in den Süden zu fliegen, wo ich in der Natur sein konnte und die schönsten Seen von oben betrachten durfte...


Als nächstes würde ich Mama und Thomas wieder treffen und zusammen werden wir dann mach Chile fahren!


Hier ist der Link zum Video vom Zwischenseminar, das Hannah wieder gemacht hat!