Das Vorbereitungsseminar

Das Vorbereitungsseminar ist ein wichtiger Teil für das Jahr im Ausland. Das Seminar fand in einer wunderschön gelegenen Jugendherberge in Bad Karlshafen Helmarshausen statt. Ich fuhr mit zwei anderen Mitfreiwilligen, Paula und Harun, dort hin. Paula wird ihr Jahr in Peru verbringen und Harun seines in Kolumbien. Wir tauschten uns schon auf der Anreise über alles mögliche aus und kamen am Nachmittag nach einer verregneten Autofahrt an. Die Herberge war ziemlich beeindruckend - sehr groß und mit Fachwerk. Insgesamt kamen 93 Menschen in meinem Alter und ein paar wenige ältere dort hin, die alle das gleiche vorhaben. 

Zu Anfang ging es darum sich kennenzulernen und auszutauschen. Auch wurden viele Spiele gespielt und immer wieder ging es darum als Gruppe zusammen zu halten und einzelne zu unterstützen. 

Da nicht alle, die auf dem Vorbereitungsseminar waren nach Argentinien gehen, wurden wir in die sogenannten Länderregionalgruppen (LRG) eingeteilt. In meiner LRG waren außer den „Argentiniern" noch eine, die nach Uruguay gehen wird und einer, der nach Chile geht. Wenn wir uns in der LRG trafen, ging es meist um Länderspezifische Dinge, wie zum Beispiel um Kriminalität und wie man sich davor schützen kann. 

Manchmal trafen wir uns als ganze Gruppe, wo es dann um Themen wie Medizin, Krankheiten und Impfungen oder um noch zu regelnde Dinge, wie das Visum ging. 

Dann gab es die Schwerpunktthemen. Hier wurden wir wieder bunt gemischt in vier Gruppen eingeteilt und erarbeiteten die Themen „Konfliktlösung", „Umgang mit Gewalt", „Die Rolle des Freiwilligen" und „Entwicklungszusammenarbeit". Es wurden die guten und die schlechten Seiten beleuchtet und ich fand, dass es sehr informativ war und man nun einen besseren Überblick hat. Zudem gab es in allen vier Bereichen auch Lösungsvorschläge, die man dann später auch in der Praxis anwenden kann. 

Einen weiteren Teil bildete die Einheit über die verschiedenen Einsatzbereiche. Ich entschied mich für die Kindergarteneinheit mit einer tollen jungen Frau, die uns und unsere Fragen gut integrierte. Auch hier wurde das Thema Konfliktvermeidung bzw. -lösung viel diskutiert und ausgearbeitet. Außerdem wurde immer wieder der wichtige Punkt angesprochen, dass, wenn man selbst gestresst ist, sich dies auch auf die Kinder und die einzelnen Situationen auswirkt.

Zu dem Seminar gehörte ebenfalls eine Traumreise. Ich fand diese besonders schön und gleichzeitig so traurig. Wir lagen alle bei Kerzenschein gemütlich auf dem Boden und hatten die Augen geschlossen. Tobias (ein Teamer -> ein ehemaliger Freiwilliger, der mit weiteren 11 Teamern das Seminar leitete) führte uns in eine Gedankenwelt, in der wir uns vorstellen sollten, wie unser Zimmer aussieht bis hin zu dem Abschied von unseren Liebsten, der bald nahen würde. 

Im Anschluss daran machten wir eine stille Nachtwanderung. Wir durften nicht sprechen und wanderten im Dunkeln bis hinauf zu einer Burgruine. Es gab Wetterleuchten, welche die Stimmung irgendwie sehr aufgeladen und zugleich magisch machten. 

Am vorletzten Tag gab es den „Bunten Abend". Hier haben einige etwas aufgeführt - ich begann den Abend mit einem Vorspiel meiner Improvisation/Komposition. Später tanzten wir sogar und hatten richtig viel Spaß. 

Zum Abschluss des Seminars sprachen wir in kleinen Gruppen über unsere Entwicklung auf dem Seminar und wie wir die anderen wahrgenommen haben. Es war wirklich schön zu hören, was die anderen über einen dachten und welchen Eindruck man bei ihnen hinterlassen hat. 

Wir verabschiedeten uns mit einem Lied und einem Tunnel aus uns als Gruppe, durch den jeder einmal durchlief. 

Nun wartet auf mich die Reise nach Argentinien. Ich freue mich darauf und bin sehr gespannt, wie es dort werden wird.

Bis dahin!

Alva