Apfelsaft pressen

Gegen Mittag fuhr mich meine Gastmutter Victoria zum ACÁ, eine Tankstelle und gleichzeitig ein sehr beliebter Treffpunkt, da sich hier die beiden Hauptstraßen Ruta 16 (Verbindungsstraße zwischen El Bolsón und Lago Puelo) und die legendäre Ruta 40 (Nord-Süd-Verbindung ganz Argentiniens), kreuzen. 

Ich wartete ein paar Minuten und hielt Ausschau nach einem blauen Geländewagen. Endlich hielt einer an und ich stieg ein. Der Mann am Steuer fuhr ebenfalls zu Claudia und Klaus und nahm mich mit. Claudia hatte sich das so ausgedacht. Das gesamte Auto war voller Äpfel. Zwölf große Säcke standen auf der Ladefläche. Im Innenraum standen weitere Kisten voller großer roter Äpfel. 

Wir unterhielten uns und scheinbar war der gute Herr mit der Waldorfschule vertraut. Kurz darauf kamen wir bei Claudia an. Ich ging eine Linsensuppe essen und zog mir eine viel zu große Hose, einen Fließpullover und Gummistiefel an. Die Sachen waren von Claudia geliehen. Dann half ich die weiteren 5 Stunden beim Apfelsaft pressen. Meine Aufgabe war es die Äpfel kistenweise zu waschen, zu große Äpfel zu halbieren, schlechte Stellen herauszuschneiden und Äpfel zusammen mit Claudia in einen Gartenrestehechsler zu werfen. Die zerkleinerten Äpfel packte Claudia in einen bereitstehenden Eimer den ich zu den Männern trug (Klaus und der Mann aus dem Auto). Die beiden füllten die zerkleinerten Äpfel in einen Sack und taten diesen in eine vorgesehene Box wo oben drauf Klötze kamen, die genau in die Box passten. Das ganze stand auf so einem Teil, das man mit einem Hebel immer weiter hoch hebeln konnte. Der Widerstand, der die Klötze in die Box hebelte war ein großer Traktor. Nun ja, hier sieht man einmal mehr die Improvisation El Bolsóns ;) Der Saft, der aus der Öffnung kam wurde in Kanister umgefüllt und wird später eingekocht und in Glasflaschen umgefüllt. Insgesamt schafften wir über 200 Liter Apfelsaft zu pressen. Am Ende war ich doch recht durchgefroren von dem ganzen kalten Wasser an meinen Händen. Trotz der körperlichen Arbeit. Claudias Hände dagegen waren komplett braun, da das ständige Äpfel anfassen zur Oxidation führte. 

Ich fand, dass dieser Tag richtig gut gewesen war und es hatte wirklich Spaß gemacht! 

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