Ostern, ein kurzer Besuch und mein neuer Arbeitsalltag

Herbst in der Escuela Waldorf Crisol de Micael
Herbst in der Escuela Waldorf Crisol de Micael

Montag, 26.03.2018 bis 17.04.2018


An diesem Tag zog ich zu einer neuen Gastfamilie. Eigentlich war sie ganz und gar nicht neu, denn die zwei Wochen vor den großen Ferien hatte ich schon einmal bei ihnen gewohnt. Nun wohnte ich also wieder bei Valentin und seinem kleinen Bruder Bruno und den Eltern Alejandro und Yanina. Zusammen verbrachten wir Ostern. Zugegeben: Von Ostern spürte man absolut nichts. Wir aßen Pasta zum Mittagessen fuhren Nachmittags an den Lago Puelo und aßen wieder zu Hause Abendessen. Es gab weder Ostereier, Osterhasen, Schokolade noch Geschenke. Es war ein Sonntag wie jeder andere Sonntag auch. Nicht einmal Familienbesuche fanden statt. Mich störte es allerdings nicht wirklich, dann würde ich eben nächstes Jahr wieder richtig Ostern feiern :)

Ostermontag kündigte sich spontan Besuch aus Villa La Angostura und Bariloche an. Hannah, Lisa, Hanneli, Christiane und Tobias hatten einen Roadtrip gemacht und kamen nun auf ihrem Rückweg durch El Bolsón. Sie holten mich bei meiner Gastfamilie in Lago Puelo ab und zusammen fuhren wir Richtung See. Als wir aber die Nationalparkgebühr zahlen sollten, überlegten wir es uns doch anders. Wir fuhren zum Bäcker und kauften für jeden Medialunas. Mit den Croissants und noch weiteren Dingen für das Frühstück, setzten wir uns auf die Skaterbahn. Ich glaube, wir haben zuvor alle noch nicht in so einer Location gefrühstückt :) Die fünf erzählten von ihren Abenteuern der letzten vier Tage. Anschließend fuhren wir nach El Bolsón und besuchten die Feria. Gegen Mittag verabschiedeten wir uns schon wieder, da sie am Abend noch das Auto abgeben wollten. 


Nun zu meinem aktuellen Arbeitsalltag:


Momentan bin ich die ersten zwei Stunden immer damit beschäftigt, Hefte herzustellen, Loana im Sekretariat zu helfen, Papiere zurecht zu schneiden, Plakate zu malen, Noten für meinen Klavierunterricht abzuschreiben und vieles mehr. Um 11:00 Uhr gehe ich dann zur ersten Klasse. Ich nehme an der Merienda teil und räume danach, wenn die Kinder zum Spielen rausgegangen sind, die Tische und den Teppich wieder an seinen Platz. 

Kurz darauf gehe ich dann in den Kindergarten und helfe den Kindern beim Jacke und Schuhe anziehen und wasche die Schalen, Becher, Töpfe, Löffel und Deckel ab. Ich räume die Küche auf und helfe den Maestras (Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen) beim Aufbauen des Stuhlkreises. Heute habe ich zum Beispiel außerdem noch Ananda, ein Junge aus dem Kindergarten, der ständig etwas tut, was er nicht tun soll, beschäftigt. Zusammen haben wir abgewaschen und den Kompost rausgebracht. Das hat erstaunlich gut funktioniert und Noelia, eine maestra, war sehr begeistert :)

An anderen Tagen helfe ich bis um 13:20 Uhr entweder in der 1. Klasse beim Handarbeiten oder tue Dinge, die außerdem zu erledigen sind. Freitag spiele ich in der 5./6. Klasse Klavier, während die ganze Klasse mit Aquarellfarben malt. Dies erzeugt ein sehr gutes Arbeitsklima und jedes Mal wenn ich ein Lied fertig gespielt habe, applaudiert die ganze Klasse. Gegen Ende heißt es dann immer: ”Una canción más, una más!“ (Noch ein Lied, noch eins). 

Von 13:30 bis 14:00 Uhr koche ich mir mein eigenes Mittagessen im Kindergarten. 

Montags habe ich zwei neue Klavierschüler, Nohien und Eluen. Nohien geht in die 1. Klasse und Eluen, seine Schwester, in die 6. Klasse. Mit den beiden macht es richtig viel Spaß und bei Nohien muss ich mir jedes Mal einiges ausdenken. Er kann noch gar nicht lesen, aber er versteht schnell Dinge und stellt sich gut an. 

Nachmittags bin ich gerade dabei, Stücke aus der Klassik für den Musikunterricht in der 5./6. Klasse zu üben. Außerdem schaue ich überall nach dem Rechten und ziehe im Schulgarten das Unkraut aus den Beeten. Mittwochs ist Backtag. Ich backe dann am Nachmittag etwas Deutsches, zum Beispiel Franzbrötchen, Apfelkuchen, Nusskuchen o.ä., was ich dann Donnerstag zur Lehrerkonferenz mitbringe. 

Um 17:00 Uhr packe ich dann meine Sachen zusammen und fahre zu meiner Gastfamilie zurück.

Zu den Asambleas und Reuniones komme ich wie zuvor auch schon, um auf all die Kinder aufzupassen, die die Eltern mitbringen. 

Ich persönlich finde es viel besser, dass ich nun bis 17:00 Uhr arbeite, denn in der Schule kann ich so mehr schaffen. 


Zurzeit wohne ich schon wieder bei einer ganz anderen Familie, doch dazu das nächste Mal mehr!




Schöne Grüße aus dem sonnigen, herbstlichen El Bolsón!


Eure Alva

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