Die erste Bergtour

An diesem Morgen verließen Kaspar und ich das Haus von Susana mit voll gepackten Rucksäcken und dick eingepackt. Nach einer kurzen Strecke hielt neben uns ein Jeep. Der Mann fragte uns, wo wir hin wollen und weil er auch nach El Bolsón ins Zentrum fuhr, stiegen wir zwei kurzer Hand auf seine Ladefläche. Kaspar sagte dazu nur: „Willkommen in Argentinien". Dann zeigte mir Kaspar die Stadtmitte. Sie war nicht super schön, aber es gab alles was man brauchte. In einer Bäckerei kauften wir etwas Gebäck und wenig später trafen wir auf unseren Fahrer, der uns beide und noch zwei weitere Jungs in unserem Alter bis zu einem Parkplatz kurz unterhalb der Baumgrenze fuhr. Der Weg war sehr abenteuerlich, denn je weiter wir nach oben fuhren, desto mehr Schnee lag dort. Nach ungefähr einem Drittel der Strecke hielten wir an. Vor uns standen zwei kleinere Autobusse mit vielen Leuten, die alle top ausgerüstet waren. Wir legten bei dieser Gelegenheit Schneeketten an. Auch der Bus vor uns. Es ging eine ganze Weile nicht weiter, weil die Truppe wohl beschlossen hatte, den Weg zu Fuß zu gehen. Nach dem wir gefragt haben, ob wir an den beiden Bussen vorbei fahren können, war der Weg endlich frei. Immer wieder konnte man einen Blick auf die Berge und unten auf El Bolsón erhaschen. Es sah wunderschön aus. Schroffe Felsen ragten in den Himmel, mit Schnee bedeckt.

Dann begann der Aufstieg durch einen Wald voller geschnitzter Figuren zu einer kleinen Hütte. Der Aufstieg war mühsam, da man immer wieder im Schnee einsackte und teilweise bis zu den Hüften feststeckte. 

An der Hütte angekommen, aßen wir fünf unsere mitgebrachten Brötchen, Avocado mit Zitrone und Salz und eine süße Streichcreme, die ich noch nicht definieren kann.

Nach dem Essen bauten wir unser Zelt auf. Wir fanden einen Unterstand aus dem wir den Schnee schaufelten. Es passte perfekt. 

Im Anschluss versuchten wir zu einem Gipfel zu kommen bzw. auszuprobieren, wie weit wir durch den tiefen Schnee kommen konnten. Jetzt machte es noch mehr Spaß. Wir schafften ein ganzes Stück, bis wir an eine ehemalige Seilbahn kamen. Wir balancierten darauf bis einer der Jungs wohl zu beherzt in den Schnee sprang und ein Ast sich in sein Bein bohrte. Die Wunde war tief, aber es blutete nicht sehr stark zum Glück. Kaspar verband die Wunde. Der Abstieg ging schnell und kurze Zeit später waren wir wieder in der Berghütte. Wir aßen etwas Zuckerrohr. Wohlgemerkt von der richtigen Pflanze, die jemand mitgebracht hatte. Man kaute das Stück bis aller Saft aus dem Stück war und man nur noch etwas im Mund übrig behielt, das wie Holz schmeckte. Dies wurde dann entsorgt. 

Der Junge, der sich verletzt hatte, stieg mit unserem Fahrer wieder ab, damit er ins Krankenhaus konnte. Es war sicher die beste Entscheidung. 

Am Abend hörten wir lange der Bergführertruppe zu, die einiges besprachen. Ich verstand nicht sehr viel von dem Gesagten, aber das war nicht schlimm. 

Zum Abendessen kochten die Jungs Kartoffeln, Karotten und Mais. 

Dann gingen wir etwas später zu unserem Zelt. Mir war warm und trotzdem hatte ich die ganze Zeit so ein rumoren im Bauch. Mitten in der Nacht war mir schlecht. Es ging alles so schnell, dass ich mich im Zelt übergeben musste. Die beiden Jungs, bekamen nichts mit. Ich dagegen versuchte alles zu beseitigen was ging - dann schlief ich wieder ein.

Am nächsten morgen ging ich von unserem Zeltplatz wieder hoch zur Hütte. Ich war etwas schlapp und die beiden beschlossen ohne mich noch zwei Stunden zu wandern, bevor wir uns an den langen Abstieg machen würden. 

Der Weg nach unten war sehr steil und rutschig. Der Ausblick auf die Berge war wunderschön, weil alle Wolken weggezogen waren und sich die verschneiten Berge gegen den blauen Himmel abzeichneten. 

Nach dem Abendessen bei Susana, schauten wir einen Film - auf spanisch mit englischem Untertitel. 

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